Text zur Eröffnung der Ausstellung Weiden  29.07.2007

 

Die NEUE GRUPPE probt den Ausbruch !

 

Seit fast 60 Jahren im Münchener Haus der Kunst beheimatet, treibt es diese Künstler schon seit einiger Zeit um und hinaus: Vorerst ins bayerische Umland, jetzt schon zum 3. Mal in Ko-Operation mit Weidens Kunstverein, absehbar dann weiter in baden-württembergische und pfälzer Kunstvereine und Städtische Galerien.

 

Die Neue Gruppe ist existenziell verbunden mit der Grossen Kunstausstellung München; bei den Mitgliedern liegt das Schwergewicht bei münchner und bayerischen Künstlerinnen und Künstlern. Und doch sind traditionell zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Bundesrepublik integriert.

 

Die Neue Gruppe hat sich nach der NS-Zeit aus den Unangepassten generiert. Die künstlerische Freiheit und undogmatische Offenheit für inhaltliche, formale und technische Gestaltungsformen sind das Ziel gewesen und geblieben. In den Juries zu den Ausstellungen wird diese Haltung spürbar und für  das Ausstellungspublikum erlebbar in der Vielfalt der künstlerischen Ansätze und Ausdrucksformen, die den Anspruch auf Repräsentanz aktuellen Kunstschaffens rechtfertigen: Das heisst auch als Programm, dass die Neue Gruppe mit ihren Mitgliedern und Gästen das weite Spektrum zeitgenössischer Kunst vermitteln will.

 

Heute, in der Zeit eines extrem proklamierten Individualismus stellt sich auch immer wieder die Frage, ob und wie ein solcher Verband unter den herrschenden gesellschaftlichen Bedingungen weiter bestehen kann, ohne ins marginale kulturelle Abseits zu geraten oder mangels neuer Impulse und Initiativen sich aufzulösen oder auch an mangelndem "Nachwuchs" zu Grunde zu gehen. Ich denke, es ist eben das Konvolut an heterogenen kreativen Kräften und deren Produktion, die den Künstlergruppen auch heute eine Existenzberechtigung gibt, sie sogar fordert als gesellschaftliches Gegenmodell, das über personelle und arbeitsbezogene Unterschiede hinweg die gemeinsame Aufgabe der kulturellen Arbeit betreibt.

 

Die Bemühungen um neue Mitglieder und interessante Gastbeiträge einerseits und die Öffnung der Tür des Hauses der Kunst nach Aussen andererseits gehören zur Strategie der Gruppenleitung (das ist der Vorstand mit dem Arbeitsausschuss), um der kulturpolitischen und der kulturpädagogischen Aufgabe gerecht zu werden und auch den Mitgliedern ein qualifiziertes Forum für die Präsentation ihrer Arbeit zu geben.

 

Dabei sollen für Sie – die kulturell interessierte und engagierte Öffentlichkeit – Veranstaltungen heraus kommen, die einen Bestand zeitgenössischer künstlerischer Auseinandersetzung anbieten, mit formalen und inhaltlichen Aspekten, Postulaten und Experimenten zum intellektuellen und / oder sinnlichen Genuss.

 

Voré,     Mai 2007


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